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Engagementförderung

„Erwachsene, die in ihrer Jugend ehrenamtlich tätig waren, verfügen über mehr Kompetenzen, sind stärker politisch interessiert, gesellschaftlich engagiert und schätzen sich beruflich erfolgreicher ein als die Vergleichsgruppe der früher NichtEngagierten. Wer als Jugendlicher gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, tut dies mit großer Wahrscheinlichkeit auch als Erwachsener. Personen, die in ihrer Jugend freiwillig engagiert waren, sind im Erwachsenenalter gesellschaftlich besser integriert als NichtEngagierte. Darüber hinaus haben sie ein stärkeres politisches Interesse und beteiligen sich häufiger an politischen und sozialen Aktivitäten. Somit ist freiwilliges Engagement Heranwachsender eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung der Zivilgesellschaft.“ (www.bildungsspiegel.de, 19.8.8)

Nach dem „Monitor Engagement“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) engagierten sich 2009 35 % der Jugendlichen zwischen 14 bis 24 Jahren freiwillig. Zu freiwilligem Engagement bereit waren 49 % der Jugendlichen (vgl. BMFSFJ 2010, S. 28/Freiwilligensurveys des BMFSFJ). 

Das Engagement junger Menschen hat dabei viele Gesichter: Sie engagieren sich in Freiwilligendiensten, gegen die Abschiebung von Mitschüler*innen, für Beteiligungsrechte in Schule und Stadtentwicklung etc. Eigennutz und Gemeinwohl stehen dabei nicht im Widerspruch. 

Die Anlässe, sich freiwillig zu engagieren, sind unterschiedlich. Häufig sind es ungeplante Situationen, durch die Jugendliche angesprochen und angeregt werden: „Mein Kumpel hat mich mal mitgenommen“, oder: „Sie musste kurz weg und hat mich gefragt, ob ich mal eben den Tresendienst im Jugendclub übernehmen kann.“ 

Ein Grund für mangelndes Engagement sind fehlende Informationen: Was könnte ich mit wem wo tun? Ein weiteres entscheidendes Hemmnis ist das eigene defizitäre Selbstbild: Ich kann eigentlich nichts richtig gut. Behutsames Nachforschen, gemeinsame Entdeckungsreisen in die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten fördern jedoch in vielen Fällen Erstaunliches zutage, auch für die Jugendlichen selbst. 

Die Schule kann sich als Geburtshelferin des freiwilligen Engagements verstehen: Schule wird ihrem Auftrag, jungen Menschen bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu helfen, u.a. dann gerecht, wenn sie ihnen bei den ersten Schritten in Richtung Engagement Hilfestellung leistet. So vermittelt sie ihnen, dass ihr Beitrag für die Gesellschaft wichtig ist und dass sie persönlich einzigartig sind. 

Junge Menschen brauchen 

  • emotionale Zugänge zum Thema, damit sie sich engagieren, 
  • Informationen, wo und wie sie sich engagieren können, 
  • Mut und Ermutigung, um den ersten Schritt ins Engagement zu wagen, 
  • Gelegenheiten, um hinterher über die Aktionen reflektieren zu können.

Die Förderung von Selbstwirksamkeit ist eine Voraussetzung dafür, dass Jugendliche bereit sind, sich für andere zu engagieren. Die Überzeugung Jugendlicher, selbst etwas Positives zu bewirken und zu Problemlösungen beitragen zu können, kann sich nur durch entsprechende Erlebnisse entwickeln. Für solche Erfolgserlebnisse müssen die Jugendlichen aber zunächst in irgendeiner Weise aktiv werden. In dem Projekt „jungbewegt“ sowie im Programm „Hands across the Campus“ erhalten Schulen wertvolle Hinweise, wie sie Engagementlernen etablieren können. 

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