Select Page

Coaching

„Ein Demokratiepädagoge sollte sich einen Coach leisten, der ihn auf dem Weg zu einem exzellenten Demokratiepädagogen begleitet. Viele Pädagog*innen haben sich bereits auf den Weg gemacht.“

Der Begriff Coaching leitet sich von „coach“ ab, dem englischen Wort für Kutsche. In einer Kutsche reist man in Begleitung und kommt so sicherer, schneller und mit weniger Energieaufwand zu seinen Zielen. Man hat dann mehr Energie für andere wichtige Anliegen. 

Übertragen auf die als Coaching bezeichneten modernen Beratungsformen bedeutet das, dass man mit und durch Coaching in überschaubarer Zeit mehr Lösungsmöglichkeiten für komplizierte berufliche Situationen und Herausforderungen sowie mehr Alternativen für professionelles Handeln finden kann. 

Anlässe für solche Beratungsformen sind komplizierter werdende Lernprozesse oder Erziehungsaufgaben, Herausforderungen durch neue Schüler*innenklientele, Konflikte und gesellschaftliche Herausforderungen, auch im Rahmen von demokratischer Schul- und Unterrichtsentwicklung, Ansprüche an das pädagogische Handeln in einer Schule in der Einwanderungsgesellschaft, hohe Belastung, Sorge um Überlastung und Burn-out. Demokratiepädagogik stellt die herkömmliche Rolle der Lehrkräfte sozusagen „auf den Kopf“. Ein Perspektivwechsel ist gefordert: Die Lehrkraft ist nicht nur Lehrende*r, sondern auch Lernhelfer*in auf Augenhöhe. Solange Lehrkräfte Leistungen mit Zensuren bewerten müssen, ist dieser Anspruch an eine partizipative Haltung eine besondere Herausforderung. 

In vielen sozialen Einrichtungen und Branchen gehören Formate wie Supervision und Coaching inzwischen zur Selbstverständlichkeit. Auch an vielen Schulen möchten Kolleg*innen solche Formen des kollegialen Coachings zu beruflichen Alltagsproblemen nicht mehr missen. Es ist eine bewährte Form der beruflichen Reflexion und Professionalisierung. 

In relativ stabilen Gruppen werden nach einem geregelten Verfahren berufliche „Fälle“ besprochen, festgestellt, was den jeweiligen Problemen zugrunde liegt und welche alternativen Verhaltensmöglichkeiten bestehen, um beruflich wirksam zu reagieren oder zu agieren. 

Dabei beruht Coaching auf bestimmten Kommunikationsregeln sowie auf Vertrauen und Vertraulichkeit. Die Arbeit wird moderiert und hat auch einen überschaubaren Zeitrahmen. 

Die Voraussetzung für ein Coaching ist der eigene Wille zur Veränderung und Eigenverantwortung für sich selbst. Die*Der Coach*in fördert die Kompetenz der persönlichen Selbststeuerung. Ein*e Coach*in ist weder Ratgeber*in noch Problemlöser*in. Wer sich coachen lassen will, muss eigene Ziele für den Coachingprozess formulieren. Durch Feedback, Training und Beratung wird die*der Einzelne bzw. die Gruppe in die Lage versetzt, sich selbst zu organisieren und zu kommunizieren.