Am 23. Februar 2025 ist es wieder so weit. Die Wahlkabinen werden für die über 59,2 Millionen Personen, die in Deutschland wahlberechtigt sind, geöffnet.
Im letzten Wahldurchgang, 2021, haben von den Wahlberechtigten nur rund 77% ihr Recht zu wählen und sich so zu beteiligen in Anspruch genommen und eine Stimme abgegeben. Das bedeutet, dass fast jede vierte Person ihr Recht auf demokratische Teilhabe nicht in Anspruch genommen und ihre Stimme ‘verschenkt’ hat. Besonders hoch in dieser Gruppe sind Mitglieder der untersten Einkommensklasse.1 Es zeigt sich eine soziale Ungleichheit, die für Nicht-Wähler*innen weitreichende Folgen hat. Denn wer nicht wählt, der wird unter Umständen auch nicht repräsentiert.
An dieser Stelle soll jedoch großgeschrieben werden, dass dies keinesfalls als Angriff gegen die unterste Einkommensklasse und deren Mitglieder gesehen werden darf. Denn die fehlende Wahlbeteiligung einer sozialen Gruppe weist weitaus mehr auf ein systematisches Problem hin als auf individuelles Fehlverhalten. Es gilt also herauszufinden, wie dieses Problem aufgehoben werden kann, damit wir die Wahlbeteiligung heben und alle Gruppen am demokratischen Prozess beteiligen können.
Einer der Schritte, der hier wichtig ist, die Demokratiebildung und Einbindung in demokratische Prozesse im jungen Alter. So wird ein Bewusstsein für die Selbstwirksamkeit einer jeden Person geschaffen. Im Erwachsenenalter kann das dazu führen, dass Personen in ihrer demokratischen Beteiligung einen Sinn sehen und wählen gehen.
Dieses Problem können wir nicht selbstständig beheben. Was wir jedoch tun können, ist demokratische Parteien zu wählen, Parteien, denen die Demokratie am Herzen liegt. Denn in einem Land, in dem die Demokratie bedroht ist, ist es wichtig, dass wir als Wählende uns in einer Sache einig sind: die einzigen wählbaren Parteien sind demokratische Parteien.
Nur so stellen wir sicher, dass unsere Demokratie und unser Recht auf Beteiligung erhalten bleibt. Nur so können wir auf ein gerechteres System hoffen, welches Teilhabe und Inklusion hervorhebt und in dem die Interessen aller Gruppen vertreten werden. Nur so gehen wir sicher, dass Partizipation auch langfristig möglich bleibt.
Entscheidungshilfen
Manchmal scheitert das Wählen nicht im Willen, sondern an der Entscheidung. Es gibt zu viele Parteien, zu viele Dinge zu berücksichtigen. Dafür gibt es verschiedene Webseiten, die euch unterstützen können.
Die wohl bekannteste ist der Wahl-O-Mat. Hier beantwortet ihr Fragen zu verschiedensten politischen Themen. Der Wahl-O-Mat gleicht eure Antworten mit den Wahlprogrammen der zur Wahl stehenden Parteien ab und zeigt an, mit welchem Programm ihr am meisten übereinstimmt. Befragen könnt ihr den Wahl-O-Mat ab dem 06. Februar.
Neuer und weniger bekannt ist der Real-O-Mat. Auch hier beantwortet ihr Fragen zu politischen Themen. Die Antworten werden aber dann mit dem Abstimmungsverhalten der zuletzt regierenden Parteien im Bundestag verglichen. So werden zwar weniger Parteien verglichen, die Kompatibilität wird aber anhand von tatsächlichen politischen Entscheidungen getroffen anstatt von Versprechen.
Wahlinformationen
Die Wahl findet am 23. Februar 2025 von 08:00 bis 18:00 Uhr statt. Es wird empfohlen nicht erst kurz vor Ende wählen zu gehen, um Verzögerungen in der Schließung zu vermeiden. ABER: Solange ihr um 18 Uhr in der Schlange eures Wahllokals steht, kann euch eine Stimmabgabe nicht verwehrt werden.
Wo ihr wählen könnt, hängt von eurem Wohnsitz ab. Die genaue Adresse findet ihr auf eurer Wahlbenachrichtigung.
Briefwahl kann prinzipiell immer beantragt werden. Dies sollte aber frühestmöglich geschehen. Nur so geht ihr sicher, dass die nötigen Unterlagen auch rechtzeitig ankommen. Es wird empfohlen die ausgefüllten Unterlagen spätestens am 20. Februar zur Post zu bringen, damit sie rechtzeitig am 23. vorliegen. Ausgefüllte Stimmzettel, die später ankommen, können bei der Wahl nicht berücksichtigt werden. Solltet ihr diesen Zeitpunkt verpasst haben, könnt ihr den Brief auch am 23. noch im Zielbriefkasten selbst einstecken.