Unser
Jahresrückblick
2025
Das Jahr 2025 war für die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. (DeGeDe) ein Jahr des Aufbaus, der Vernetzung und des gemeinsamen Handelns. Politische Entwicklungen im letzten Jahr – von Debatten über Kinderrechte und Partizipation bis hin zu Herausforderungen für demokratische Prozesse in Schule und Gesellschaft – haben gezeigt, wie relevant unsere Arbeit ist. Demokratiebildung ist kein statisches Konzept, sondern ein kontinuierlicher Prozess des Lernens, Hinterfragens und Mitgestaltens. In diesem Sinn waren unsere Publikationen, Workshops und Veranstaltungen im Jahr 2025 zentrale Bausteine, um demokratische Praxis in Bildungseinrichtungen zu stärken.
Mit diesem Rückblick möchten wir allen Partner*innen, Mitgliedern und Unterstützer*innen danken, die 2025 zu einem Jahr voller Engagement, Austausch und demokratischer Gestaltungskraft gemacht haben. Gemeinsam setzen wir ein klares Zeichen: Demokratie beginnt im Kindesalter und wir gestalten sie jeden Tag aktiv mit.
Kooperationsverbund Demokratiebildung im Kindesalter
Das vergangene Jahr stand bei uns ganz im Zeichen des neuen Kooperationsverbands Demokratiebildung im Kindesalter (KV DeKi). Seit dem 1. Januar 2025 arbeiten wir im KV DeKi mit fünf Partnerorganisationen daran, eine bundesweit tragfähige Infrastruktur für Demokratiebildung im Kindesalter zu entwickeln. Ziel ist es, Fachkräfte, Schulen und Bildungsakteur*innen nachhaltig zu vernetzen und die Interessen des Feldes auf Bundesebene zu vertreten. Bis 2028 werden die Strukturen partizipativ entwickelt, bis 2032 soll die Infrastruktur etabliert sein – ein ambitionierter Fahrplan, der zugleich die Dringlichkeit demokratischer Bildung in unserer Gesellschaft unterstreicht.
Mehr Informationen zum KV DeKi
Demokratiebildung für Kinder gemeinsam stärken! Demokratie beginnt früh – und braucht starke Partner*innen.
Im November konnten wir unser Veranstaltungsjahr erfolgreich mit der Auftaktveranstaltung des Kompetenzverbundes für Demokratiebildung im Kindesalter abschließen. Ziel der Veranstaltung war es die Bedarfe der Akteur*innen im Feld an eine BZI zu erarbeiten, die sie in der Praxis wirklich unterstützt. Im Rahmen der Veranstaltung konnten sich die Partner*innen des KVs vorstellen, bevor es an inhaltliche Arbeit ging. Neben frontalen TED-Talk Formaten bot der Tag zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch, wie beispielsweise die Fishbowl-Diskussion.
Mehr Informationen findet ihr hier
Veröffentlichungen
Sammelband Demokratie, Bildung und Teilhabe in der Migrationsgesellschaft. Kritische Perspektiven und pädagogische Herausforderungen
Ein frühes Highlight in diesem Jahr, war die Veröffentlichung des Sammelbands beim Wochenschau Verlag. Der Band wurde im Rahmen der Tätigkeiten der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. (DeGeDe) konzipiert und herausgegeben. Verantwortlich für die Herausgabe sind Dr. Lena Kahle und Uğur Elhan (Geschäftsstelle der DeGeDe) sowie Christine Achenbach (Mitglied des Bundesvorstands) und Demokrat Ramadani (aktives Mitglied).
Er vereint die Beiträge des Fachtags Demokratiebildung in der Migrationsgesellschaft, der 2023 in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin stattfand, sowie weitere eingeladene Beiträge von Expert*innen aus den Bereichen Demokratiebildung und Migration.
Deutschland ist eine Migrationsgesellschaft, in der Migration gesellschaftliche Normalität ist. Jedoch können nicht alle Menschen gleichberechtigt an gesellschaftlichen Prozessen teilhaben, da mit dem Verweis auf „Migration“ weiterhin Unterscheidungen von Gruppenzugehörigkeiten vorgenommen werden. Das stellt die Bildung und Pädagogik in der Demokratie vor Herausforderungen: Welche Teilhabehindernisse bestehen und wie kann in einer Gesellschaft mit migrationsbedingter Ungleichheit demokratiepädagogische Arbeit gelingen? Die Beiträge des Sammelbandes verhandeln das breite Spektrum an Herausforderungen und Ansätzen, die für eine inklusive und diskriminierungskritische Demokratiebildung in der Migrationsgesellschaft notwendig sind.
Der Sammelband erschien im Wochenschau-Verlag.
Mehr Informationen zur Publikation finden Sie hier.
Dokumentation – Der Preis für demokratische Schulentwicklung
Im hektischen Schulalltag bleibt für Demokratiebildung oft wenig Raum. Um Schulen dennoch zu motivieren, Demokratie als festen Bestandteil ihrer Kultur zu verankern, wurde 2015 der Preis für demokratische Schulentwicklung ins Leben gerufen. Er würdigt Schulen, die Partizipation, Inklusion, Kinderrechte und Vielfalt nicht nur projektweise, sondern in ihrer gesamten Schulkultur verankern. Die ausgezeichneten Schulen werden so zu Vorbildern und Impulsgebern für andere Bildungseinrichtungen.
Die Publikation Der Preis für demokratische Schulentwicklung. Eine Idee und ihre praktische Realisierung dokumentiert Erfahrungen und stellt Good-Practice-Beispiele aus zehn Jahren Preisgeschichte vor. Sie zeigen, wie Schulen Wege finden, Kinder und Jugendliche in Entscheidungen einzubinden, demokratische Lernkulturen zu fördern und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Mehr zur Preisdokumentation finden Sie hier.
Praxisbericht - Diskriminierungskritische Schulentwicklung an zwei Berliner Projektschulen
2024 konnte das Projekt Diskriminierungskritische Schulentwicklung (DkS) erfolgreich abgeschlossen werden. In diesem Jahr freuen wir uns, den dazugehörigen Praxisbericht Diskriminierungskritische Schulentwicklung an zwei Berliner Projektschulen veröffentlicht zu haben. Unsere Veröffentlichung geht dieser Frage nach und dokumentiert die Erfahrungen aus dem DkS-Projekt. Im Zentrum stehen zwei Berliner Projektschulen, die sich gemeinsam mit Prozessbegleiter*innen auf den Weg gemacht haben, ihre Schulstrukturen und -kulturen diskriminierungskritisch weiterzuentwickeln. Praxisnah wird gezeigt, wie durch partizipative Prozesse, kontinuierliche Selbstreflexion und strukturelle Veränderungen konkrete Schritte hin zu einer diskriminierungssensiblen Schule möglich werden.
Mehr zum Praxisbericht finden Sie hier.
Toolbox: Diskriminierungskritik und Schule
Wir freuen uns sehr, über die Veröffentlichung unserer Toolbox: Diskriminierungskritik und Schule. Sie bündelt praxisnahe Materialien, Reflexionsanlässe und Beispiele aus unserer Arbeit mit Berliner Projektschulen und zeigt auf, wie Demokratiebildung und Diskriminierungskritik gemeinsam gedacht und umgesetzt werden können.
Mehr Information zur Toolbox
Um Schulen bei der Anwendung der Toolbox zu unterstützen, bieten wir im kommenden Frühjahr zwei 90-minütige Online-Workshops an. Darin vermitteln wir Grundlagen demokratischer und diskriminierungskritischer Bildung, geben Einblicke in die Bedeutung kontinuierlicher Selbstreflexion – individuell wie auch im Klassenrat – und zeigen konkrete Wege auf, wie Schulen sich als demokratische und diskriminierungssensible Lernorte weiterentwickeln können.
Veranstaltungen

© DeGeDe
Im vergangenen Jahr haben wir an zahlreichen Veranstaltungen teilgenommen und uns eingebracht – sei es durch die Ausrichtung eigener Formate, Workshops oder Informationsstände, oder durch die aktive Teilnahme und es gab zahlreiche Gelegenheiten für fachlichen Austausch, Vernetzung und praxisnahe Impulse. Mit Workshops, Vorträgen und Diskussionsformaten haben wir demokratisches Engagement im Bildungsbereich gestärkt und die Bedeutung partizipativer Prozesse für Schule und Gesellschaft deutlich gemacht.
Im Mai waren wir gemeinsam mit Demokratie Leben! auf der Messe des 18. Kinder- und Jugendhilfetag vertreten. Zwei Tage lang hatten wir die Möglichkeit Akteur*innen der Kinder- und Jugendarbeit unsere Arbeit und Materialien vorzustellen und mit ihnen in den Austausch zu treten. Besonders im Fokus stand dabei unser interaktives Format „Deine Sternstunde der Demokratie“, bei dem Besucher*innen eingeladen wurden, ihre persönlichen Sternstunden der Demokratie mit uns zu teilen. Die Aktion stieß auf großes Interesse und regte zu vielen inspirierenden Gesprächen an.
Als Kooperationspartnerin waren wir im Mai ebenfalls am Fachaustausch und Netzwerktreffen „Demokratische Schulkultur: Wofür wir (ein)stehen!“ beteiligt. Die Veranstaltung bot einen vielfältigen Raum, um sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam neue Ansätze für eine demokratische Schulkultur zu entwickeln.
Erstmals stellten wir dort auch unseren interaktiven Workshop Diskriminierungskritik und Schule vor, der auf unserer Veröffentlichung Diskriminierungskritik in der Schule ist wichtig! Aber wie anfangen? beruht. Der Workshop fand großen Anklang und wurde im weiteren Jahresverlauf mehrfach an verschiedenen Landesfortbildungsinstituten für Lehrkräfte angeboten.
Tagung "Demokratiebildung re-visited – Standortbestimmung und Perspektiven"
- Wie kann Demokratiebildung angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen wirksam werden und das Vertrauen junger Menschen in unsere Demokratie stärken?
- Welche konzeptuellen, welche praktische Ansätze sind angesichts der Herausforderungen der Praxis Erfolg versprechend?
- Welche Ansprüche und Erwartungen werden an Demokratiebildung in Schulen und außerschulischen Einrichtungen gestellt und wie steht es um die entsprechenden Rahmenbedingungen und Strukturen?
Hierfür haben wir einen Impulsvortrag gehört und uns mit diesem Startschuss im Gedächtnis in Workshops ausgetauscht. Es folgte ein zweiter Impulsvortrag und eine Podiumsdiskussion, bevor alle Teilnehmenden mit neuen Ideen und Perspektiven in ihren Abend entlassen wurden.
Mehr Informationen zur Tagung
20- Jahre Magdeburger Manifest 20- Jahre DeGeDe

©Anna Evgen
Ein besonderes Highlight in diesem Jahr waren die Veranstaltungen rund um das 20-jährige Jubiläum der DeGeDe. Mit dem Magdeburger Manifest wurde 2005 die DeGeDe gegründet – ein wichtiger Meilenstein für die Verankerung demokratischer Bildung in Schule und Gesellschaft. Die unterschiedlichen Jubiläumsformate boten zugleich die Gelegenheit, aktuelle Herausforderungen der Demokratiebildung sichtbar zu machen, gemeinsame Zukunftsperspektiven zu entwickeln und diesen besonderen Meilenstein gemeinsam mit Mitgliedern, Partnerorganisationen und Wegbegleiter*innen zu feiern.
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