„Demokraten fallen nicht vom Himmel – Demokratie muss schon in der Schule gelernt werden“, diese demokratiepädagogischen Wahrheiten scheint die Senatorin nicht zu kennen.
Anders ist nicht zu erklären, dass die Schulverwaltung ausgerechnet den Preis für eine demokratische Schulentwicklung, benannt nach einer Entwicklerin des Sozialen Lernens Helga Moericke, nicht länger fördern will.
Der Helga-Moericke-Preis geht jährlich an Schulen, die eine demokratische, diskriminierungskritische und diversitätssensible Wertekultur leben. Es werden Schulen ausgezeichnet, die sich diese 3D Lern- und 3 D- Lern- und Schulkultur (DeGeDe-Konzept für Berliner Schulen) verpflichtet fühlen und diese in Projekten, Programmen und Schulentwicklungsbausteinen sichtbar machen.
Der Preis ist Teil eines umfassenden Netzwerks der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) für die Berliner Schulen. Dazu gehören auch Fortbildungsmaßnahmen für Schulleitungen und Lehrkräfte, jährlich durchgeführte Berliner Demokratietage sowie Unterstützungsmaßnahmen beim Aufbau von Klassenräten.
Der Helga- Moericke Preis wurde 2009 zum ersten Mal an einer Berliner Schule vergeben. Seitdem haben sich ca 400 Berliner Schulen beworben und davon wurden bis zu diesem Jahr 24 Schulen ausgezeichnet.
Durch die Folgen der Corona Pandemie ging die Zahl der Bewerbungen zurück. Dies kann aber für den Senat kein Grund sein in einer Zeit, wo weltweit über die notwendige Stärkung demokratischer Werte gestritten wird, ausgerechnet einen Demokratiepreis nicht länger zu fördern.
Im Rahmen des 2. Demokratietag für Berliner Schulen wurden im Jahr 2022 die folgenden Schulen am 14.11.022 in der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet von
Herr Dr. Martin Brendebach von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie vergab abschließend zusammen mit Hella Sobottka (Demokratisch Handeln) und Dr. Christa Schäfer (Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik und Projektleitung des Demokratietages) den Berliner Helga-Moericke Preis für Schulen mit einer 3D Lern- und Schulkultur:
Die Wilma-Rudolph-Schule erhielt den Preis für ihr Projekt „Wir machen Schulradio“.
Die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik fordert die Senatsbildungsverwaltung auf ihre Haltung zu korrigieren und den Preis weiter zu fördern.
Für den DeGeDe Landesvorstand Berlin-Brandenburg
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