Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – sie lebt davon, dass wir sie aktiv gestalten und verteidigen. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und politischer Herausforderungen ist es wichtiger denn je, Haltung zu zeigen und demokratische Werte im Schulalltag zu verankern.
Mit diesem Grundgedanken haben sich im Mai Lehrkräfte, Schüler/innenvertetungen, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, Elternvertretungen, außerschulische Partnerinnen und Partner sowie alle an Schule Beteiligte zusammengefunden.
Der Tag begann mit einem Vortrag von Wolfgang Beutel („Schule demokratisch kultivieren“), bevor wir uns der Praxis angenähert und Impulsen aus der Schule gewidmet haben. Thematisch eingestimmt ging es dann in die Workshop-Phase.
“Ich bin doch kein Nazi, aber...” Umgang mit rechten Positionen in der Schule
Marius Sibbel (RBT Kiel) leitete den Workshop “Ich bin doch kein Nazi, aber…” Umgang mit rechten Positionen in der Schule. Das Seminar bot ein Verständnis der grundlegenden Funktionsweise rechter Sprache, Ansätze zur Reflexion der eigenen Haltung mit Blick auf diskriminierende Äußerungen und eine praktische Einübung von Verhaltensweisen gegen dieses Denken. Besonders mitgedacht wurde dabei die Tatsache, dass es sich bei rassistischen Kommentaren und rechtsextremen Parolen eben nicht um die Probleme anderer handelt und es sich stattdessen um ein Alltagsphänomen handelt, dem entgegengetreten werden muss.
“Zeit für Kinderrechte" - Kinderrechte für eine demokratische Schulkultur
Im Workshop “Zeit für Kinderrechte“ – Kinderrechte für eine demokratische Schulkultur vom Kinderschutzbund ging es um die UN-Kinderrechtskonvention als eine grundlegende Basis für professionelle pädagogische Konzepte in Schule. Teilnehmende stellten sich der Frage wie die dort festgehaltenden Kinderrechte in der Schule umgesetzt werden können. Ein besonderer Fokus wurde hier auf das Recht auf Beteiligung gelegt.
Diskriminierungskritik in der Schule ist wichtig! Aber wie anfangen?
Der Workshop Diskriminierungskritik in der Schule ist wichtig! Aber wie anfangen? der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik befasste sich mit der Frage “Was hat Diskriminierung mit Schule zu tun, und warum ist diskriminierungskritische (Selbst-)Reflexion so entscheidend?” Der Workshop regte die Teilnehmenden an sich intensiv mit ihrer Rolle im Bildungssystem auseinanderzusetzen und half ihnen zu reflektieren, wie ihre Erfahrungen, Privilegien und Vorannahmen den Schulalltag prägen. Es wurde mit ausgewählten Reflexionsfragen, Fallarbeit und Perspektivwechsel gearbeitet. Arbeitsgrundlage war das von der DeGeDe entwickelte diskriminierungskritische Reflexionsheft für Lehrkräfte und sozialpädagogisches Personal.
Erleben, was Handeln bewirkt
Der Workshop Erleben, was Handeln bewirkt von Kati Luzie Stüdemann (Schauspielerin und Regisseurin) half den Teilnehmenden mit Methoden des Theaters in die Rollen anderer hineinzuschlüpfen und so eine neue Perspektive einzunehmen. Themen waren hier unter anderem Courage, Menschenwürde oder auch Respekt.
Beteiligung in der Schule stärken - Impulse aus der Landesstrategie Kinder- und Jugendbeteiligung SH
Der Workshop Beteiligung in der Schule stärken – Impulse aus der Landesstrategie Kinder- und Jugendbeteiligung SH von Hannah Russ (Sozialministerium Schleswig-Holstein) befasste sich mit den Fragen: Wie kann echte Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler im Schulalltag gelingen? Welche Hürden gibt es – und wie können wir sie überwinden?
Demokratischen Werten auf der Spur mit der Betzavta Methode
Der Workshop Demokratischen Werten auf der Spur mit der Betzavta Methode von Christiane Joos (Betzavta Trainerin) und Meike Witte (Referentin für Demokratiebildung und Betzavta Trainerin (MBWFK)) warf einen Blick auf die Verschiebung politischer Debatten zu absoluten Wahrheiten. Sie besprachen, wie in vielen Bereichen die demokratische Konfliktfähigkeit zugunsten von absoluten Wertevorstellungen aufgegeben werde.
Während der Mittagspause konnten die Teilnehmenden außerdem im Rahmen einer Messe Angebote und Materialien verschiedener Bildungsakteur*innen kennenlernen.
Abgeschlossen wurde der Tag mit einer Reihe von Praxisimpulsen.