Am 29. September 2023 wurde der Preis für demokratische Schulentwicklung zum fünften Mal verliehen – und die Verkündung der Gewinner*innen war nicht die einzige Überraschung an diesem Tag.

Zur diesjährigen Preisverleihung wurden von 17 Bewerber*innen sieben Schulen in die Hauptstadt eingeladen, die jeweils mit zehn Vertreter*innen ihrer Schule anreisten. Drei der Schulen wurde am Ende des Tages die bundesweite Preisauszeichnung verliehen und vier Schulen wurde eine besondere Anerkennung ausgesprochen. 

Gruppenfoto Preisträgerschulen

Foto: FES/bundesfoto/Marotzke

Die Preisverleihung

Bevor die Auszeichnung der Schulen begann, hatten sie am Vormittag die Chance, sich bei einer Bootsfahrt durch Berlin bei einem Demokratie-BINGO auszutauschen und zu vernetzen.

Im Nachgang war ein Mittagessen mit anschließender Preisverleihung in der Friedrich-Ebert-Stiftung geplant, wo zu diesem Zeitpunkt schon der Berliner Demokratietag in vollem Gange war. Doch dann erreichte uns die Nachricht: Wegen eines Kabelbrandes musste das gesamte Gebäude der Friedrich-Ebert-Stiftung geräumt werden und wir mussten plötzlich einen neuen Ort für die Preisverleihung finden. Durch die gute Zusammenarbeit und das Engagement aller Beteiligten konnte die gesamte Veranstaltung innerhalb einer Stunde in die Staatsbibliothek zu Berlin verlegt werden.

An unserem neuen Veranstaltungsort wurden wir von der Moderatorin Boussa Thiam begrüßt und in das Programm eingeführt. Zudem hieß uns Petra Linzbach im Namen des geschäftsführenden Vorstands der DeGeDe e.V. willkommen.

Fotos: FES/bundesfoto/Marotzke

Besondere Anerkennungen

Dann war es soweit: Boussa Thiam verkündete, welchen vier Schulen in diesem Jahr eine besondere Anerkennung ausgesprochen wurde: das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium, die Schule Hirtenweg, die GGS Eckenhagen und die Schule an der Froschlake. Franziska Krüger, Projektkoordinatorin des Preises für demokratische Schulentwicklung, überreichte den Schulen jeweils eine Anerkennungsurkunde und die aktuellsten Bildungsmaterialien der DeGeDe.

Die Preisträgerschulen 2023

So waren nur noch drei Schulen übrig und die Aufregung stieg. Dr. Lena Kahle, Projektleiterin der DeGeDe im KNW „Demokratiebildung im Jugendalter“ und diesjähriges Jurymitglied, ehrte die  Zweitplatzierten: Sowohl die Johann-Andreas-Schmeller Realschule aus Bayern als auch die Kinderschule aus Bremen erlangten die Auszeichnung „Preis für demokratische Schulentwicklung“. In ihren Laudationen betonte Dr. Lena Kahle sowohl das herausragende Engagement als auch die etablierten demokratischen Strukturen und Entwicklungsprozesse an beiden Schulen.

Nun stand nur noch der erst Platz aus und es war kein Geheimnis mehr, dass dieser der Mittelschule Karlsfeld aus Bayern galt. Katjuscha von Werthern, diesjähriges Jurymitglied von der Universität Hildesheim, hielt die Laudatio auf die erstplatzierte Preisträgerschule und betonte dabei, die Schule habe die Jury „durch die Komplexität und Vielschichtigkeit ihrer kontinuierlichen Schulentwicklung und deren Strahlkraft über den Ort Schule hinaus überzeugt.“

Alle drei Preisträgerschulen erhielten zudem ein Graphic Recording, auf dem die Besonderheiten ihrer demokratischen Schulentwicklungsprozesse zu erkennen sind.

Freestyle Demokratierap

Begleitet wurde die Veranstaltung von Rico Montero von Heartbeat, der inhaltliche Impulse zu Demokratie und Mitbestimmung mit seiner Musik verband. Bevor er zu singen begann, fragte er das Publikum: Was ist für euch Demokratie? Und munter sammelten alle, was ihnen dazu in den Sinn kam. Gemeinsam mit dem Publikum dichtete er aus den gesammelten Worten einen Song, den schließlich alle gemeinsam sangen.

Fotos: FES/bundesfoto/Marotzke

Herzlichen Glückwunsch!

Wir gratulieren an dieser Stelle allen ausgezeichneten Schulen und all denen, die sich beworben haben! Außerdem danken wir den Laudator*innen sowie allen weiteren Teilnehmenden, die diesen Tag einzigartig gemacht haben. Wir hoffen, auch im kommenden Jahr Schulen für ihr Engagement auszeichnen, Austauschräume schaffen und demokratiepädagogische Prozesse in Schulen voranbringen zu können.

Wie wurden die Preisträger ausgewählt?

Bis zum Bewerbungsschluss Mitte Juni wurden 17 umfangreiche Bewerbungen eingereicht. Alle Bewerbungen wurden in unabhängigen Gutachten von je zwei Jurymitgliedern anhand eines Kriterienkatalogs bewertet. Bei der Jurysitzung am 15. Juli kamen die 14 Juror*innen zusammen, um die Gutachtenvorzustellen und zu vergleichen.  Moderiert wurde die Veranstaltung von Jürgen Müller von der Initiative neues Lernen. Mit Hilfe der Methode des Systemischen Konsensierens wurden nach der ausführlichen Besprechung der Bewerbungen die Preisträger ermittelt. Darüber hinaus wurden noch vier Schulen für eine besondere Anerkennung ausgewählt.

An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei der Jury bedanken, die in diesem Jahr aus Vertreter*innen der Wissenschaft, Schule und Zivilgesellschaft zusammengesetzt war:

  • Elisa Bongiovanni und Elisabeth Köglmeier, BQN
  • Nele Felden, Schülerin und aktiv im SV Bildungswerk
  • Prof. Dr. Markus Gloe, Ludwig-Maximilian-Universität München
  • Hennig Graner, Netzwerk Spiel/Kultur e.V.
  • Dr. Lena Kahle, DeGeDe e.V., Projektleiterin der DeGeDe im KNW „Demokratiebildung im Jugendalter“
  • Milica Kepić, Schülerin und Klassensprecherin des Jahres 2022
  • Sanem Kleff, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und Aktion Courage e. V.
  • Katja Reszel, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
  • Yely Selev, Schülerin und aktiv beim DeGeDe e.V.
  • Sebastian Telschow, Preisträger des Lehrkräftepreises 2022
  • Aylin Ünveren, Schülerin und Klassensprecherin des Jahres 2022
  • Katjuscha von Werthern, Stiftung Universität Hildesheim
  • Aliyeh Yegane, LIFE – Bildung, Umwelt, Chancengleichheit e.V. und DeGeDe e.V.
  • Herman Zöllner, DeGeDe e.V.

Vielen Dank für das Engagement!

Moderation, Fotos und Graphic Recording

Durch die Veranstaltung haben uns Boussa Thiam und Rico Montero geleitet. Der Tag wurde fotografisch begleitet von Tanja Marotzke und die Graphic Recording stammen von Till Laßmann.

Besonders bedanken möchten wir uns bei den Mitarbeiter*innen der Staatsbibliothek zu Berlin, die durch ihr Engagement und ihre Flexibilität den kurzfristigen Standortwechsel ermöglicht haben. Ohne sie hätte die Veranstaltung in der Form nicht stattfinden können.

Veranstalter, Partner und Förderer

Die Veranstaltung wurde im Rahmen des „Kompetenznetzwerks – Demokratiebildung im Jugendalter“ von der DeGeDe in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin organisiert. Das „Kompetenznetzwerk – Demokratiebildung im Jugendalter“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und stärkt die schulische und außerschulische Praxis bei der Umsetzung von kooperativer und partizipativer Demokratiebildung sowie den Ausbau und die Verstetigung von Kooperationen im Bereich Demokratiebildung von schulischen und außerschulischen Akteur*innen.

An der Planung war zudem das Preisteam, bestehend aus Ulrike Kahn, Petra Linzbach, Christian Welniak und Hermann Zöllner, beteiligt.