Die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. (DeGeDe) wurde im Jahr 2005 von 60 Personen aus Wissenschaft und Praxis des Bildungsbereichs gegründet. Aktueller Anlass war die Halbzeit des Bund-Länder-Kommissions (BLK) -Programms „Demokratie lernen und leben“(*) sowie die Gewissheit, dass die BLK aufgrund des Kooperationsverbotes eine Fortsetzung des Programms nicht genehmigen würde. Anliegen der DeGeDe war es, diesen Transfer der Ergebnisse des Programms zu sichern und weiterzuentwickeln.
Auf der Gründungsversammlung der DeGeDe wurde das „Magdeburger Manifest“ zur Demokratiepädagogik verabschiedet. Das Manifest beschreibt in zehn Punkten, warum es für die Demokratie bedeutsam ist, dass demokratiepädagogische Aktivitäten in Deutschland engagiert vorangebracht werden. Das Gründungsmanifest der DeGeDe wurde im Februar 2005 von den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft unterzeichnet. Es hat bis heute seine Aktualität behalten.
Auf einer Mitgliederversammlung im Jahr 2009 wurde das Papier „Demokratie erfahrbar machen – Selbstverständnis und Selbstdarstellung der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e. V.“ verabschiedet. Es beschreibt die Wirkungsmöglichkeiten der DeGeDe.
Um die Regionalisierung des Vereins als demokratisches Element zu unterstützen, wurde der erste Regionalverband in Berlin-Brandenburg (14.07.2009) gegründet. Weitere Gründungen erfolgten in Rheinland-Pfalz (21.01.2016), in Nordrhein-Westfalen (19.09.2017), in Hessen (05.02.2018) in Mecklenburg-Vorpommern (03.03.2018) und im Saarland(13.02.2019). In den Regionalverbänden wird die Demokratiepädagogik vor allem auch durch Demokratietage und Projekten sowie Politikberatung sichtbar gemacht.
Im Jahr 2011 wurde das Arbeitspapier „Schule in der Einwanderungsgesellschaft“ verabschiedet, das die gleichnamige DeGeDe-Arbeitsgruppe in einem zweijährigen Prozess erarbeitet hatte. Das Papier zeigt Schlussfolgerungen für eine Demokratiepädagogik in der Einwanderungsgesellschaft auf.
Anlässlich des 85. Geburtstages von Wolfgang Edelstein, Mitgründer der DeGeDe, veranstaltete die DeGeDe am 21. und 22. November 2014 in Berlin die Tagung „Verantwortung der Bildung für die Demokratie“. Die Tagung begann mit einer Festveranstaltung in den Nordischen Botschaften. Neben den Laudationes von Sylvia Löhrmann, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Prof. Dr. Dr. h.c. Gesine Schwan auf Prof. Dr. Dr. h.c Wolfgang Edelstein hielt Prof. Dr. Peter Fauser den Festvortrag: „Was heißt und zu welchem Ende treiben wir Demokratiepädagogik“ mit einer „Erwiderung“ von Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Edelstein. Anschließend ludt die DeGeDe zu einem Geburtstagsempfang ein. Am nachfolgenden Tag, dem 22. November 2014 fand ein Strategieworkshop zur Weiterentwicklung der DeGeDe in der Evangelischen Schule Berlin Zentrum statt.
Im Jahr 2015 feierte die DeGeDe ihr 10-jähriges Bestehen mit dem Fachtag „Ein Blick zurück – zwei Blicke nach vorn: Zehn Jahre nach dem Magdeburger Manifest“ in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin. Dies war der Anlass, dass die Kollegen Josef Blank, Vincent Steinl, Christian Welniak aus dem Vorstand Gedanken vorstellten, die die Arbeitsgrundlage für die nächsten Jahre aufzeigen: „Gedanken zur Zukunft der Demokratiepädagogik“. Am Nachmittag vergab die DeGeDe erstmalig der Preis „DemokratieErleben – Preis für demokratische Schulentwicklung“. Das Konzept des Preises hatte eine DeGeDe-Arbeitsgruppe mit Unterstützung der Heinrich-Böll-Stiftung entwickelt.
Zeitgleich wurde auch die Festschrift „10 Jahre DeGeDe – Herausforderungen der Demokratie – Anforderungen an die Demokratiepädagogik“ als Online-Publikation herausgegeben. Diese umfasst Veröffentlichungen von DeGeDe-Mitgliedern zu den grundlegenden Themen der Demokratiepädagogik: Kinderrechte, Beiträge zur politischen Bildung, Demokratiepädagogik und Schulentwicklung, Systemische Voraussetzungen, Partizipation und Demokratiepädagogik. In dieser Festschrift werden die vergangenen zehn Jahre der Demokratiepädagogik von 2005 bis 2015 in Deutschland bilanziert. Gleichzeitig werden auch zukunftsweisende Handlungsimpulse für die Weiterentwicklung der Demokratiepädagogik gesetzt.
Am 11. Juni 2018 hat sich das „Bündnis Bildung für eine demokratische Gesellschaft“ in Berlin gegründet. Das Gründungsdokument zum neuen Bündnis wurde von 60 Organisationen unterzeichnet.
(*) „Demokratie lernen und leben“ war ein Schulentwicklungsprogramm, das auf Initiative der Bund-Länder-Kommission (BLK) von 2002 bis 2007 in 13 Bundesländern durchgeführt wurde. Es wurde auf der Grundlage eines Gutachtens von Wolfgang Edelstein und Peter Fauser entwickelt und bezog sich ausschließlich auf die Demokratieentwicklung der schulischen Bildung. Zu diesem Zeitpunkt war politisch absehbar, dass es aufgrund des Kooperationsverbotes des Bundes mit den Ländern im Bildungsbereich kein Transferprogramm geben würde