Auf der Mitgliederversammlung der DeGeDe am 11. November 2023 wurde die Initiative für ein Positionspapier gegen Antisemitismus beschlossen. Aus dieser Initiative ist das folgende Positionspapier entstanden, was vom Bundesvorstand und vom Geschäftsführenden Vorstand verabschiedet wurde.

 

Demokratie verteidigen – Antisemitismus bekämpfen

Die Mitgliederversammlung der DeGeDe beschließt die von der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken verabschiedete internationale Arbeitsdefinition von Antisemitismus als Grundlage der pädagogischen Tätigkeit der DeGeDe im Themenfeld Antisemitismus.

Die internationale Arbeitsdefinition von Antisemitismus lautet:

“Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.”

Der Bundestag hat im Mai 2019 diese Definition beschlossen. (Bundestags-Drucksache 19/444)

Die Bundesregierung hat außerdem folgende Erweiterung verabschiedet:

“Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein.”

Begründung

Seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sind wir in den Schulen mit einer Vielzahl antisemitischer Vorfälle konfrontiert.

Um Antisemitismus früh erkennen und so besser bekämpfen zu können, ist es wichtig, bei unserer Arbeit in den Schulen dafür zu sensibilisieren, was als Meinungsäußerung toleriert werden kann und wo die Grenze zu Antisemitismus überschritten wird. Insbesondere die Abgrenzung von zulässiger Kritik am Handeln der israelischen Regierung und israelbezogenem Antisemitismus scheint im schulischen Alltag manchmal unklar zu sein.

Dabei müssen wandelnde und neue Formen des Antisemitismus berücksichtigt werden, wofür die Arbeitsdefinition Antisemitismus der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken (IHRA) eine Grundlage bietet. Sie schließt die ganze Bandbreite des Antisemitismus ein, die vom Leugnen des Holocaust über antijüdische Vorurteile bis zur Ablehnung des Existenzrechtes Israels reicht.