gesagt. getan – regionale Lernstatt in Bremen

Am 3. April fand in der Bürgerschaft Bremen unter der Schirmherrschaft der neuen Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer, die regionale Lernwerkstatt von Demokratisch Handeln unter reger Beteiligung diverser schulischer Demokratieprojekte und Partnerorganisationen statt. In ihren Begrüßungsworten hob Frau Grotheer die Bedeutung der Freiheit des Andersdenkenden für einen demokratischen Dialog hervor. Die Bildungssenatorin Frau Dr. Bogedan betonte die Rolle der Schule als Ort, an dem Demokratie gelebt und gelernt werden kann und muss. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte in Bremen und rechtspopulistischer Neutralitätsforderungen bot ihre Positionierung, dass Schule kein neutraler Ort sei und eindeutig den Werten der Verfassung verpflichtet sei, demokratischen engagierten Schüler*innen und Lehrer*innen Unterstützung. Herr Dr. Hofmann (Vorsitzender von Demokratisch Handeln e.V.) und Frank Hinte (Deutsche Kinder- und Jugendstiftung) zeigten sich beeindruckt von der Anzahl und der Qualität der vielfältigen Projekte, die sich beworben hatten.

24 Projekte, 150 Schüler*innen und 35 Projektleitungen, z.T. mit Netzwerkpartnern, hatten sich für den Förderpreis von Demokratisch Handeln beworben.  Viele von ihnen hatten sich mit Erinnerungskultur auseinandergesetzt: Zum Beispiel ein Zeitzeugenprojekt, das mit italienischen Austauschschüler*innen im Denkort Bunker Valentin durchgeführt wurde. Ebenfalls den Denkort Bunker Valentin nutzend, das Projekt einer Gruppe von Grundschüler*innen, die einen Audio-Guide für Kinder erstellt haben oder ein Projekt von Schüler*innen einer Gesamtschule, die unter dem Titel „Erzähl mir dein Leben“  Frauen interviewt haben, die als „Trümmerfrauen“ ihren Alltag nach Kriegsende bewältigen mussten. Mit dem Projekt „Vom Klassenrat zum Schulparlament“ haben sich Schüler*innen einer Oberschule auf den Weg gemacht, um Partizipation stärker an der Schule einzufordern und zu leben, während Schüler*innen einer anderen Oberschule diese erfolgreich zu einer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ geführt haben. Mit „Upcycling“, einem Projekt zur Müllvermeidung mit der Weiterverarbeitung von Milchtüten, war auch ein ökologisches Thema vertreten.

Alle Projekte hatten genügend Gelegenheit, sich gegenseitig und den anwesenden Besucher*innen ihre Arbeitsweisen, Ergebnisse und Reflexionen während eines Rundgangs zu präsentieren. Beeindruckend war die perfekte Gestaltung der Veranstaltung durch die Kinder und Jugendlichen selbst. Von der perfekten Moderation bis hin zu den jeweiligen Projektpräsentationen und den künstlerischen Beiträgen lag alles in ihrer Hand. Viel Arbeit und riesiges Engagement im Hintergrund von Dr. Adrienne Körner, der Regionalberaterin von Demokratisch Handeln in Bremen, die die Veranstaltung organisiert hat und den Kindern und Jugendlichen so überzeugend die Chance bot, sich und ihre Fähigkeiten, ihre Visionen und ihr Engagement vorzustellen!

Aus gegebenem Anlass – im Mai sind Landtagswahlen im Land Bremen – und angesichts des Veranstaltungsortes – Bürgerschaft – passte sich die Aufforderung zur Juniorwahl mit einem kurzen Video und dem Hinweis auf Unterstützungsmöglichkeiten perfekt ein.

Am Ende überreichten Herr Dr. Hofmann und Herr Hinte zusammen mit den beiden Moderatorinnen Lisa Marie und Madelaine, selbst aktive Projektteilnehmerinnen, die Urkunden und  gaben die Sieger für die Teilnahme an der Bundeslernstatt bekannt: Fünf Projekte werden zur Bundeslernstatt nach Bad Münder eingeladen, drei Gruppen bekommen den Sonderpreis – eine Fahrt nach Berlin. Zwei weitere Projekte dürfen einen Projekttag am Denkort Bunker Valentin verbringen, alle anderen Projekte haben Buch- und Sachpreise erhalten. Auch die sieben Openion-Projekte in Bremen waren zu der Veranstaltung eingeladen. Openion und die DeGeDe waren mit einem gemeinsamen Büchertisch vertreten.

von Regina Piontek, 10.04.2019

Kurzdarstellung des Wettbewerbs