Toolbox: Diskriminierungskritik und Schule

Nachhaltige Demokratiebildung gelingt nur, wenn auch Machtverhältnisse und strukturelle Barrieren kritisch in den Blick genommen werden. Dafür braucht es Räume, in denen junge Menschen demokratische Prozesse aktiv mitgestalten und Verantwortung übernehmen können. Demokratie lässt sich nicht allein theoretisch vermitteln, sie muss erlebt und im Alltag eingeübt werden. Pädagogische Ansätze, die diesen Weg einschlagen, brauchen eine kontinuierliche Reflexion und Anpassung an gesellschaftliche Ungleichheiten. Lehrkräfte und pädagogisches Personal müssen dafür keine völlig neuen Kompetenzen erwerben, sondern ihre bestehenden professionellen Haltungen um eine diskriminierungskritische Perspektive erweitern.

Mit unserer Toolbox bieten wir praxisnahe Materialien an, die Lehrkräfte, pädagogisches Personal, Multiplikator*innen und Schüler*innen dabei unterstützen, Diskriminierung im Schulkontext zu erkennen, zu thematisieren sowie Veränderungen anzustoßen und nachhaltig zu gestalten.

Warum diese Toolbox?

Diskriminierung ist kein individuelles Fehlverhalten, sondern Teil historisch gewachsener und gesellschaftlich verankerter Machtverhältnisse. Schon in frühen Sozialisationsprozessen übernehmen Menschen diskriminierende Denk- und Handlungsweisen – oft unbewusst. Auch Schulen sind Teil dieser gewachsenen Strukturen und reproduzieren soziale Ungleichheiten. Wer Schule diskriminierungskritisch gestalten will, muss diese Verflechtungen erkennen und hinterfragen. Nur so kann der Auftrag eingelöst werden, Bildung für alle gerecht und diskriminierungsarm zu gestalten.

Inhalte der Toolbox

Unsere Toolbox adressiert daher bewusst verschiedene Bereiche, in denen diskriminierungskritische Arbeit ansetzen kann. Mit dem Praxisheft „Diskriminierungskritischer Klassenrat“ und den zugehörigen Praxistippkarten bieten wir Material für Schüler*innen an, um den Klassenrat weiterzuentwickeln und dabei diskriminierungskritische Verhaltensweisen in den Klassen zu stärken.

Gleichzeitig bieten wir mit dem Reflexionsheft ein Material für die Arbeit an sich selbst. Denn nur durch Reflexion der eigenen Verhaltensweisen ist es möglich diskriminierungskritisches Verhalten in den eigenen Alltag zu integrieren und bei anderen zu fördern. Der Praxisbericht bietet einen ausführlichen Einblick in das abgeschlossene DeGeDe-Projekt zur diskriminierungskritischen Schulentwicklung, das in Zusammenarbeit mit zwei Berliner Schulen umgesetzt wurde.

Die Faltblätter Schüler*innen-Perspektive und Diskriminierung muss in der Schule besprochen werden!   thematisieren aus verschiedenen Perspektiven das Thema Diskriminierung und diskriminierungskritisches Arbeiten in der Schule und liefern erste Anstöße. Das diskriminierungskritische Glossar dient als Ergänzung zu den Materialien, um eine gemeinsame Definition und Klarheit wichtiger Begrifflichkeiten zu etablieren.

Machen Sie den ersten Schritt – für eine Schule, die fair, inklusiv und diskriminierungskritisch ist!

Materialvorstellung

Diskriminierungskritischer Klassenrat

Der diskriminierungskritische Klassenrat ist eine Broschüre für Schüler*innen und Multiplikator*innen, um den Klassenrat diversitätssensibel zu gestalten und anzufangen, sich mit Diskriminierungskritik auseinanderzusetzen. RiseUp!, eine Gruppe von 4 Schüler*innen, begleitet die Leser*innen anhand von vielen Praxistipps, individuellen Geschichten und Denkanstößen durch das Heft. Es werden Perspektivwechsel angeboten sowie Räume zum Aushandeln, Besprechen und gemeinsamen Üben und Lernen. Am Ende lädt ein Glossar zur tiefergehenden Auseinandersetzung mit diskriminierungskritischen Themenbereichen ein. Zahlreiche Begriffe im Glossar verlinken mit QR-Codes zu ergänzenden Videos. Mehr Information

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Praxistipp-Karten

Die Praxistipp-Karten sind eine Ergänzung zu unserem Magazin Diskriminierungskritischer Klassenrat. Sie bieten in kompaktem A6-Format diskriminierungskritische Themen für die Klassenratsagenda und dienen als niedrigschwelligeres Angebot, um den Dialog über diskriminierungskritische Themen anzuregen und zu erleichtern.

Auf der Vorderseite der Karten stehen immer ein diskriminierungskritisches Thema, ein kleiner Text oder eine Abbildung, die als Gesprächsanlass genutzt werden können. Auf der Rückseite gibt eine kurze Erklärung und einen Praxistipp, wie im Klassenrat darüber gesprochen werden kann. Mehr Informationen

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Praxistipp-Karten in Einfacher Sprache

Die Praxistipp-Karten in Einfacher Sprache ergänzen unser Magazin Diskriminierungskritischer Klassenrat und bereiten zentrale Themen in leicht verständlicher Sprache auf. Durch den Einsatz Einfacher Sprache und ein reduziertes, sachliches Design sind die Karten besonders gut für Schüler*innen in Willkommensklassen sowie für weitere Zielgruppen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf geeignet. Mehr Informationen

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Reflexionsheft

Das Reflexionsheft unterstützt dabei, sich mit Machtverhältnissen, Privilegien und sozialer Ungleichheit im Schulkontext auseinanderzusetzen. Es ist ein praxisnahes Werkzeug für alle, die Diskriminierung erkennen, reflektieren und aktiv entgegenwirken wollen. Das Heft ist modular aufgebaut und umfasst vier Themenfelder: Grundlagen zu Diskriminierung und Diskriminierungsschutz, Selbstreflexion, Gestaltung diskriminierungssensibler Lernräume sowie der Umgang mit diskriminierenden Situationen. Mit theoretischem Input, praxisnahen Übungen und Reflexionsfragen regt das Heft zu nachhaltigem Lernen und einer kritischen Auseinandersetzung an und bietet die Möglichkeit, individuell zu starten. Mehr Informationen

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Praxisbericht - Diskriminierungskritische Schulentwicklung an zwei Berliner Projektschulen

Das Cover des Praxisberichts - Diskriminierungskritische Schulentwicklung an zwei Berliner Projektschulen.Der Praxisbericht geht der Frage „Wie kann Schule zu einem Ort werden, an dem Vielfalt gelebt und Diskriminierung aktiv abgebaut wird?“ nach und dokumentiert die Erfahrungen aus dem Projekt Diskriminierungskritische Schulentwicklung (DkS). Im Zentrum stehen zwei Berliner Projektschulen, die sich gemeinsam mit Prozessbegleiter*innen auf den Weg gemacht haben, ihre Schulstrukturen und -kulturen diskriminierungskritisch weiterzuentwickeln. Praxisnah wird gezeigt, wie durch partizipative Prozesse, kontinuierliche Selbstreflexion und strukturelle Veränderungen konkrete Schritte hin zu einer diskriminierungssensiblen Schule möglich werden. Neben methodischen Ansätzen, Erfolgen und Herausforderungen werden zahlreiche Impulse und Handlungsempfehlungen aufgezeigt. Er richtet sich an alle, die sich für inklusive und transformative Bildungsarbeit interessieren und konkrete Anregungen für ihre eigene schulische Praxis suchen – von Schulleitungen und Lehrkräften über pädagogisches Fachpersonal bis hin zu Vertreter*innen der Bildungsverwaltungen. Mehr Informationen

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Diskriminierungskritisches Glossar

Dieses Glossar dient als digitale Ergänzung zum Material der Toolbox.

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Faltblatt -Zum Erkennen und Vermeiden von Diskriminierung in der Schule

Der erste Schritt zur diskriminierungskritischen Schulentwicklung ist: In der Schule über Diskriminierung sprechen. Nur wie anfangen? Hierzu haben wir eine erste Impulsliste erarbeitet. Sie ist aus unserer Podiumsdiskussion zum Thema „Wie spreche ich mit Schüler*innen über Diskriminierung?“ entstanden. Eingebettet in das Faltblatt „Diskriminierung muss in der Schule besprochen werden! Aber wie anfangen?“, enthält sie größere und kleinere Reflexionsimpulse auf verschiedenen Ebenen. Mit dieser Impulsliste laden wir Sie dazu ein, für Chancengleichheit, Partizipation und Empowerment im Klassenzimmer einzustehen. Wir wünschen Ihnen einen spannenden Prozess! Zum Faltblatt

Faltblatt - Schüler*innen-Perspektiven: diskriminierungskritische Projekte an Schulen

Beim Fachaustausch Schüler*innen-Perspektiven: diskriminierungskritische Projekte an Schulen haben sich vier inspirierenden Schüler*innengruppen vorgestellt, die mit viel Mut, Durchhaltevermögen und Engagement eigene diskriminierungskritische Projekte an ihrer Schule aufgebaut haben. Mit sieben Vertreter*innen der Projekte haben wir beim Fachaustausch ihre Perspektiven auf diskriminierungskritische Arbeit an Schulen diskutiert. Dabei ist eine Wunschliste für eine diskriminierungskritische Schulkultur entstanden sowie Empfehlungen für alle, die auch an ihrer Schule aktiv werden wollen. Zum Faltblatt

Die Toolbox entstand im Rahmen des Projekts „Diskriminierungskritische Schulentwicklung”, gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!
Die Materialien dieser Box wurden zusätzlich gefördert durch die GLS Bank, den Ernst Klett Verlag, den Paritätischen und die Deutsche Postcode Lotterie.
Die Logos der DeGeDe, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und von Demokratie Leben! in der oberen Reihe. In der unteren Reihe die Logos von Der Paritätische, der Deutschen Postcode Lotterie, dem Klett-Verlag und GLS Treuhand.