Werkstattgespräch & Workshop

Pädagogisches Handeln im Spannungsfeld von Islamismusprävention und Antidiskriminierung

Die Prävention von Islamismus und konfrontativer Religionsbekundung wird auch an Berliner Berufsschulen zunehmend als Auftrag verstanden. Gleichermaßen steht die Schule vor der Aufgabe, die Wertschätzung von Vielfalt zu fördern, durch die auch die legitimen Rechte muslimischer Menschen auf Anerkennung gewahrt werden sollen.
Die pädagogische Praxis steht immer vor der Herausforderung, die ihnen Anvertrauten stets sowohl als Handelnde als auch als Leidtragende zu begreifen: Schüler*innen können Täter*innen und Opfer diskriminierenden Handelns sein – manchmal in ein und derselben Person.
Wie können Herausforderungen durch religionsbezogene Konflikte in der Schule bearbeitet werden, ohne Schüler mit muslimischem Sozialisationshintergrund zusätzlich zu stigmatisieren? Wie können Diskriminierungserfahrungen muslimischer Schüler*innen thematisiert werden, ohne einen Opfermythos zu bedienen?
Wie kann es auch mit einer religionskritischen Haltung gelingen, die legitimen Rechte religiöser Menschen auf Anerkennung und Nicht-Diskriminierung zu wahren?
In diesem Spannungsfeld bedarf es einer präzisen pädagogischen Haltung und Praxis, da differenzierte Herangehensweisen entscheidend dafür sein können, ob und inwieweit Jugendliche mit muslimisch-geprägtem Sozialisationshintergrund als Diskriminierte bzw. Diskriminierende wahrgenommen und entsprechend in den Bemühungen um Prävention bzw. um Abbau von Ausgrenzung und Diskriminierung adressiert werden können.
Eingeleitet durch ein kontroverses Fachgespräch sollen im Austausch mit den Referenten gemeinsam mit Kolleg*innen aus der beruflichen Bildung Impulse für die Weiterentwicklung der eigenen pädagogischen Haltung und Praxis erarbeitet werden.

Dr. Götz Nordbruch ist Islam- und Sozialwissenschaftler und Mitbegründer des Vereins ufuq.de einem Träger der freien Jugendhilfe und Akteur in der politischen Bildung und Prävention zu den Themen Islam, Islamfeindlichkeit und Islamismus und ist Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus.

Studiendirektor i.R. Kurt Edler (Jg. 1950 / Abitur 68) war Lehrer in Hamburg und von 2004-2015 Referatsleiter am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Zur Prävention menschenrechts- und demokratiefeindlicher Einflussnahme auf Jugendliche hat er schulformübergreifend Lehrkräfte und Schüler*innenvertretungen fortgebildet sowie Senat, Schulverwaltung und Schulleitungen informiert und beraten. Er war von 2008 bis 2017 Bundesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V.

Wann?

20. Februar 2019
von 13 bis 16.30 Uhr

Wo?

in der Werkstatt der Kulturen
Wissmannstraße 32
in Berlin (google maps)

Informationsflyer

Flyer zum Download (pdf) mit Anmeldeformular

Anmeldungen bis zum 17.02.2019
per Mail an jan.buschbom@devi.berlin